Welche Erfahrungen mit Agri-PV Anlagen wurden in eurem Umfeld gemacht? Kennt ihr positive Beispiele?

euphorbia

Mitglied
Dass die Energiewende weiter vorangebracht werden muss, steht für die meisten von uns ja außer Zweifel. Und die Sonne scheint, ob wir ihre Energie nutzen oder nicht. Da ist es eigentlich naheliegend, möglichst viel auf erneuerbare Energien zu setzen.

Ein Beispiel, was ich bisher noch nicht kannte, sind Agri-Photovoltaik Anlagen. Das sind keine PV-Freiflächenanlagen, wo die Fläche ausschließlich zur reinen Stromerzeugung genutzt wird, sondern ein innovatives Konzept bei dem landwirtschaftliche Flächen effizienter und doppelt genutzt werden können. Bei Agri-PV Anlagen kann die Bodenbearbeitung und die Bewirtschaftung mit landwirtschaftlichen Maschinen weiterhin ermöglicht werden. Und durch besondere Module kann das Sonnenlicht von beiden Seiten in Strom umgewandelt werden. Auch von weiteren Vorteilen wie Hitzeschutz, Windschutzgürtel, Hagelschutz sowie Beschattungselement liest man. Und auch, dass der Wasserverbrauch dadurch reduziert und der Boden vor Austrocknung geschützt werden kann.

Habt ihr von dem Konzept schon mal gehört? Was haltet ihr davon? Und kennt ihr vielleicht sogar Landwirte oder Grünlandbesitzer, welche schon eigene Erfahrungen mit Agri-PV Anlagen gemacht haben? Würde mich sehr interessieren. Wenn das nur ansatzweise so gut funktioniert, wie es klingt, sollte sich die Technologie in den kommenden Jahren ja sehr verbreiten, oder?
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Ich habe letzte Woche einen solchen Solarpark zum ersten mal selbst gesehen. War mit Freunden am Land, da stand dann mitten im Nirgendwo so eine Anlage. Ergab für mich erstmal keinen Sinn weil die Paneele Senkrecht angeordnet waren. Zuerst dachte ich noch die Wandern mit der Sonne und stellen sich dann automatisch immer auf den idealen Einstrahlwinkel. Dann etwas später ist mir eingefallen, dass es ja auch solche PV Anlagen für die Landwirtschaft gibt.
Kann ich jetzt als Außenstehende nur schlecht beurteilen aber ich denke mal man wird sich im Vorfeld schon etwas dabei gedacht haben. Da muss man halt vorher gut prüfen ob es sich auszahlt. Wenn die Vorteile überwiegen, wieso nicht. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Ich denke ja auch nicht, die Bauern stellen sich damit ihre besten Felder zu. Ich habe jetzt nicht gesehen was auf dem Feld angepflanzt war oder ob man darauf Tiere gehalten hat. Daneben waren aber zwei große Firmen, denke für die waren dann diese PV Paneele gedacht.
 

euphorbia

Mitglied
Berechnungen anstellen, ob sich etwas lohnt, muss man vorab natürlich immer. Alleine wird das wahrscheinlich kaum jemand können, aber wenn man sich verschiedene Angebote bei ein paar Anbietern einholt, wird man doch ein realistisches Bild vermittelt bekommen.
Ich habe jetzt nicht gesehen was auf dem Feld angepflanzt war oder ob man darauf Tiere gehalten hat.
Grundsätzlich sollte es schon möglich sein, dass die Flächen weiter landwirtschaftlich genutzt werden können.
War mit Freunden am Land, da stand dann mitten im Nirgendwo so eine Anlage. Ergab für mich erstmal keinen Sinn weil die Paneele Senkrecht angeordnet waren.
Ich habe mich inzwischen aus Neugierde unter anderem auf der Seite von der Norddeutsche Solar etwas mehr in die Materie eingelesen. Je nachdem was angebaut wird, können auch bei Agri-PV-Anlagen unterschiedliche Varianten zum Einsatz kommen:

Hochaufgeständerte oder bodennahe Agri-PV

Jeder kennt sie, da sie vielerorts inzwischen die Landschaft prägen – die Rede ist von bodennahen PV-Anlagen, die sich über mehrere Hektar Feld ausbreiten. Eine mögliche Agri-Variation des Ganzen sind dabei separate und einzelne Reihen von PV-Modulen. Dies ermöglicht den gleichzeitigen Anbau von Kulturpflanzen und verbessert die Flächennutzungsleistung. Im Gegensatz zu hochaufgeständerten Agri-PV-Anlagen bleibt das Maß an Verschattung dabei sehr gering – zusätzlich gibt es bereits Modelle, die gleichzeitig die Bewässerungseffizienz der bewirtschafteten Pflanzflächen erhöhen, indem die Module auch als „Regenrinne“ dienen.
Die angesprochenen hochaufgeständerten PV-Anlagen werden hingegen oft in Obst- und Gemüseplantagen eingesetzt, da sie entweder zwischen den Bäumen und Spalieren oder als ein Wärmedach über den Gemüsepflanzen agieren. Vor allem bei Letzteren stellen die Agri-PV-Anlagen einen Ersatz für Plastikfolien und Schutznetze dar und leisten auch unter diesem Gesichtspunkt einen erhöhten Beitrag zum Klimaschutz.

Quelle: Norddeutsche Solar - Großprojekte und Agri PV
Darf ich fragen, wo du mit deinen Freunden eine solche Agri-PV Anlage gesehen hast?
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Puh das war in Niederösterreich in der Nähe von Horn. Also tief im Waldviertel. Wie jetzt das nächste Dorf geheißen hat, weiß ich nicht mehr. Sind mit dem Auto zu einem Badesee gefahren.

Finde ich ein interessantes Thema und da steht man wohl noch am Anfang. Denke das wird noch mehr werden wenn es da weiterhin positive Rückmeldungen und Erfahrungsberichte gibt. Soll halt nicht soweit kommen, dass man keine Nahrung mehr erzeugt weil man mit der Stromerzeugung mehr verdienen kann. Aber wenn man beides kombinieren kann, sollte man sich die Sache schon genau anschauen und gegebenenfalls überlegen.
 
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